„Weißes Ross“

Anwesen:  Hauptstraße 60
Besitzer:  Klaus und Patricia Schick

Das Haus wurde um 1750/1760 erbaut, so deuten es in Stein gemeißelte Zahlen hin. Aus alten Überlieferungen innerhalb der Familie und auch der unmittelbaren Nachbarn ist bekannt, dass das Haus als Gasthaus erbaut wurde, in dem sich im Obergeschoß ein Tanzsaal befand. Aus Erzählungen wird vermutet, dass der Name „Weißes Ross oder auch Rössel“ war. Noch vor dem zweiten Weltkrieg hat die Mutter des heutigen Besitzers das Aushangschild mit einem weißen Ross, auf dem Scheunenboden gesehen. Nach dem Krieg war es leider verschwunden, vermutlich durch Soldaten der Besatzungsmächte. Die Namensgebung des Gasthauses könnte sich auf die gegenüberliegenden Rappengassen bezogen haben? Der Urgroßvater von Klaus Schick, Philipp Peter Weber kaufte das Anwesen für damals 500 Gulden von einem jüdischen Handelsmann (Makler) um 1855, der vormalige Besitzer Keller war Landwirt und hatte das Haus 1845 geerbt (gemäß Recherche Dr. Mayer). Philipp Weber und seine Ehefrau Katharina erweiterten das Anwesen zu einem Landwirtschaftlichen Betrieb. Zum Gebäude gehörte ein großes Ackergrundstück was sich bis zur heutigen Schulstraße zog. Philipp Weber jun. übernahm das Gehöft und kam Überlieferungen zufolge in der Nazizeit in Beugehaft. Um wieder freizukommen, wurde für wenige Reichsmark ein großer Teil des Grundstücks an die Ortsgemeinde überschrieben. (dort entstand dann eine der beiden Flakhallen). Hier waren im 2. Weltkrieg die Flakgeschütze für die umliegenden Flakstellungen untergebracht. Heute befindet sich dort der Parkplatz zum Dorfplatz. Albert und Else Schick geb. Weber übernahmen 1948 das Haus und führten die Landwirtschaft im Nebenerwerb weiter. Nach dem Tod der Eltern (2007 und 2010) übernahmen Klaus und Patricia Schick das Anwesen (Haus mit Scheune und Teil des Gartens). Die Scheune wurde zum Wohnhaus sowie das vordere Gebäude ab 2007 zu einem Büro- und Geschäftshaus umbaut. Im hinteren Gartenbereich von der Schulstrasse kommend, haben Fritz und Hedi Schick in den 1980er Jahren ihr Wohnhaus erbaut.

Bildquelle: Dr. Hans Günther Meyer